Export verbotener Pestizidwirkstoffe muss umgehend beendet werden

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Im Jahr 2021 hat sich der Export verbotener Pestizidwirkstoffe aus Deutschland fast verdoppelt

„Aus Deutschland werden jährlich tausende Tonnen in der Europäischen Union verbotene Pestizide exportiert“, erklärt Cornelia Möhring, entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Studie „Export von hochgefährlichen Pestizidwirkstoffen aus Deutschland“. Möhring weiter:

„Aus Deutschland werden nicht nur verbotene fertige Pestizidprodukte ausgeführt. Meine Nachfrage bei der Bundesregierung hat ergeben, dass der Export reiner Pestizidwirkstoffe um ein vielfaches größer ist als von fertigen Produkten – und im letzten Jahr fast doppelt so hoch war wie noch 2020. 2020 wurden 20.298 Tonnen verbotene Pestizidwirkstoffe exportiert, 2021 sogar 37.525 Tonnen.

Diese Zahlen machen deutlich: Wenn die Bundesregierung ihr geplantes Exportverberbot für in der EU verbotene Pestizide sinnvoll umsetzen will, muss dies zwingend auch die reinen Wirkstoffe mit umfassen, alles andere wäre Augenwischerei. Denn die reinen Wirkstoffe sind genauso giftig und gesundheitsschädigend wie die fertigen Produkte. Beim Exportverbot darf es keine Lücken geben. Was hierzulande der Umwelt und den Menschen schadet, schadet ihnen überall.“

Hintergrund:

Im August hatte sich Cornelia Möhring bei der Bundesregierung nach dem Export von in der Europäischen Union verbotenen Chemikalien und Pestizidwirkstoffen außerhalb der EU erkundigt. Die Ergebnisse der schriftlichen Frage finden Sie hier.

Auf Grundlage der schriftlichen Frage haben die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Heinrich-Böll-Stiftung, das INKOTA-netzwerk und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) am 7. Dezember 2022 die Studie „Export von hochgefährlichen Pestizidwirkstoffen aus Deutschland“ veröffentlicht. Aus der Studie geht hervor, dass in den Jahren 2020 und 2021 8.260 Tonnen beziehungsweise 8.499 Tonnen verbotene Pestizidwirkstoffe in fertigen Produkten aus Deutschland ausgeführt wurden. Gleichzeitig wurden 2020 20.298 Tonnen und 2021 sogar 37.525 Tonnen verbotene Pestizide als reine Wirkstoffe exportiert. Es handelt sich dabei um Wirkstoffe, die in der EU nicht genehmigt sind, weil sie entweder explizit gesundheits- oder umweltschädlich sind oder weil den für die Genehmigung zuständigen Behörden keine ausreichenden Informationen zu deren Risikobewertung vorlagen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.rosalux.de/publikation/id/49618/neue-studie-pestizidexportverbot

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